Erhaltenes Stück Berliner Mauer

1945 wurde Deutschland durch die Alliierten Siegermächte des Zweiten Weltkriegs in vier Besatzungszonen eingeteilt. Berlin wurde als Reichshauptstadt analog in vier Militärsektoren eingeteilt. Die drei westlichen Sektoren Berlins befanden sich innerhalb der sowjetischen Besatzungszone, seit 1949 in der DDR. Aus politischen Gründen erhielten die USA, Großbritannien und Frankreich ihre Präsenz in Berlin (West) aufrecht, wozu sie aufgrund der ursprünglichen Vereinbarung mit der Sowjetunion aus dem Jahr 1945 berechtigt waren.

In den 1950er Jahren verließen zahlreiche Menschen die DDR und siedelten in die Bundesrepublik um. Unter Ihnen waren viele Ärzte, Wissenschaftler, Ingenieure, Facharbeiter, junge Menschen etc., die der ostdeutschen Wirtschaft schmerzlich fehlten.

Die DDR ließ daher ab Mai 1952 die innerdeutsche Grenze sperren. Berlin (West) hingegen blieb für Ostdeutsche weiterhin zugänglich und war "Schaufenster des Westens". Schließlich ließ die DDR ab dem 13. August 1961 den "Ring um Berlin-West" bauen, eine Berlin (West) einschließende Grenzanlage von 156,4 km Länge, die am Ende nicht nur 100 km Mauer, sondern darüberhinaus den (unterschiedlich breiten) Grenzstreifen oder "Todesstreifen" mit Wachtürmen, Hundelaufanlagen, Flutlichtscheinwerfern etc. umfasste. Die Grenztruppen der DDR patrouillierten und hatten "Schießbefehl" zur Verhinderung von Fluchten.

Berlin (West) blieb über Transitstrecken (Autobahn und Eisenbahn) sowie über drei Luftkorridore mit der Bundesrepublik verbunden, war aber nunmehr von seinem unmittelbaren Umland - dem Land Brandenburg - isoliert.

Nach dem Zusammenbruch des DDR-Regimes 1989/90 wurden die Grenzanlagen in kurzer Zeit fast sämtlich wieder abgeräumt. An einigen Standorten bleiben aber Teilstücke erhalten, um an die Zeit der deutschen Teilung zu erinnern.

Auf dem Bild ist das erhaltene Teilstück der Berliner Mauer an der Niederkirchnerstraße zu sehen.